Beate Klarsfeld

 


© Dragan Iljkic


Beate Klarsfeld, ein bedeutendes Beispiel von Zivilcourage

„Beate Klarsfeld (* 13. Februar 1939 in Berlin als Beate Auguste Künzel) ist eine deutsch-französische Journalistin. Bekannt wurde sie durch ihr Engagement bei der Aufklärung und Verfolgung von NS-Verbrechen. Zusammen mit ihrem französischen Mann Serge Klarsfeld hat sie mit detaillierten Dokumentationen auf zahlreiche unbehelligt lebende nationalsozialistische Täter hingewiesen: Kurt Lischka, Alois Brunner, Klaus Barbie, Ernst Ehlers, Kurt Asche u. a.
Anlässlich eines Parisbesuchs des nach der Regierungskrise im Oktober und November 1966 zum neuen deutschen Bundeskanzler einer Großen Koalition aus CDU und SPD gewählten Kurt Georg Kiesinger nahm Klarsfeld, die damals Auslandsmitglied der SPD war, in einem Diskussionsbeitrag für die französischen Zeitung Combat vom 14. Januar 1967 gegen Kiesingers Kanzlerschaft, aber für Willy Brandt Stellung. Es folgten weitere Artikel für Combat im März und am 27. Juli des Jahres. Unter anderem hielt sie Kiesinger vor, sich „bei den Reihen der Braunhemden“ einen „ebenso guten Ruf“ verschafft zu haben „wie in denen der CDU“. Daraufhin wurde ihr Ende August 1967 vom Deutsch-Französischen Jugendwerk gekündigt. Die Klarsfelds beschlossen, gegen die Entscheidung juristisch anzugehen, und starteten eine publizistische Kampagne gegen Kiesinger.
Um auf Kiesingers nationalsozialistische Vergangenheit hinzuweisen, initiierte Beate Klarsfeld eine Kampagne mit verschiedenen öffentlichen Aktionen. Kiesinger hatte sich Ende Februar 1933 als Mitglied der NSDAP eintragen lassen und war seit 1940 im Außenministerium zum stellvertretenden Leiter der rundfunkpolitischen Abteilung aufgestiegen, die für die Beeinflussung des ausländischen Rundfunks verantwortlich war. Kiesinger war hier für die Verbindung zum Reichspropagandaministerium zuständig. Klarsfeld warf Kiesinger vor, Mitglied im Verwaltungsrat der Interradio AG gewesen zu sein, die ausländische Radiosender zu Propagandazwecken aufkaufte. Darüber hinaus sei er ein Hauptverantwortlicher für die Inhalte des deutschen Auslandsrundfunks gewesen, welche antisemitische Propaganda und Kriegspropaganda umfassten, und habe eng mit den SS-Funktionären Gerhard Rühle und Franz Alfred Six, der direkt für Massenmorde in Osteuropa verantwortlich war, zusammengearbeitet. Kiesinger habe die antisemitische Propaganda auch dann noch fortgesetzt, nachdem er von den Morden an Juden wusste. Diese Vorwürfe stützten sich zum Teil auf Dokumente, die das für die Aufarbeitung der Kriegs- und Naziverbrechen und Agitation zuständige Mitglied im SED-Politbüro, Albert Norden, veröffentlicht hatte.
Sie war und sie ist eine Deutsche mit Bewusstsein und Gewissen - so sehen sie alle progressive Kräfte in Deutschland und in der Welt an.

Mit ihrer Attacke auf Kanzler Kiesinger schrieb Beate Klarsfeld Geschichte

Die Ohrfeige, die Beate Klarsfeld dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger auf dem CDU-Parteitag in Berlin am 7. November 1968 verpasste, weil dieser NSDAP-Mitglied gewesen war, ist einer der prägenden Momente der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte.

mehr in Wikipedia über Beate Klarsfeld:

https://de.wikipedia.org/wiki/Beate_Klarsfeld

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